Chlamydien sind kleine, miese Verräter. Bei acht von zehn Infektionen bleiben sie wegen fehlender Symptome im Verborgenen. Manchmal machen sie sich allerdings auf äußerst unangenehme Art wie Brennen und Jucken bemerkbar. Das sind die Gründe.
Chlamydien: Symptome
Chlamydien werden durch ungeschützten Sex übertragen. Auslöser sind Bakterien der Sorte „Chlamydia trachomatis”. Die Ansteckung erfolgt über die Schleimhäute bei genitalem, oralem oder analem Sex – oder durch Sexspielzeug. Am häufigsten trifft die Infektion Jugendliche und junge Erwachsene. Sie läuft oft unbemerkt ab, ist aber umso gefährlicher. Denn unerkannt können Chlamydien bei Frauen und Männern zu schmerzhaften Entzündungen der Geschlechtsorgane und nicht selten als Spätfolge zu Unfruchtbarkeit führen. Chlamydien können sich aber auch an anderen Stellen im Körper ansiedeln und für mächtigen Ärger sorgen, zum Beispiel durch Entzündungen in den Gelenken oder Augen.
Bei diesen Symptomen solltest du hellhörig werden:
- Vermehrter Ausfluss aus Scheide, Penis oder Anus
- Juckreiz im Intimbereich
- Zwischenblutungen
- Schmerzen beim Wasserlassen, Brennen
- Schmerzen beim Sex
Die richtige Therapie
Chlamydien lassen sich durch einen Urintest oder einen Abstrich aus den Schleimhäuten nachweisen. Der Arzt oder die Ärztin machen dann einen sogenannten STI-Test. STI steht für sexuell übertragbare Infektionen. Die Kosten dafür werden in der Regel von deiner Krankenkasse übernommen, wenn der Verdacht auf eine STI besteht. Mach dir keine Gedanken wegen des Arztbesuchs. Scham ist hier wirklich nicht angesagt – in einer ärztlichen Praxis ist das „Business as usual”.
Gegen Chlamydien helfen Antibiotika. Mit deren Hilfe heilt die Infektion vollständig aus. Während dieser Zeit ist es besser, auf Sex zu verzichten – auch auf geschützten Sex mit Kondom, weil sonst einfach ein Restrisiko bleibt, andere anzustecken. Um einen Ping-Pong-Effekt auszuschließen, ist es immer wichtig, den Partner oder die Partnerin mitzubehandeln! Normalerweise ist der Spuk nach zwei Wochen vorbei. Übrigens: Zur Vorbeugung von Unfruchtbarkeit zahlen viele Krankenkassen ihren weiblichen Versicherten unter 25 Jahren einmal pro Jahr und auch Schwangeren ein Chlamydien-Screening.
STI-Test für Zuhause?
Es gibt auf dem Markt auch Angebote für STI-Tests, die du zu Hause durchführen kannst. Klingt erstmal ganz cool, Fachleute raten aber eher davon ab – die Tests sind definitiv nicht so sicher wie ein Labortest und können auch zu ungenauen Ergebnissen führen. Also lieber einmal mehr ärztlichen Rat aufsuchen und am Ende die Praxis mit einer 100-Pro-Diagnose verlassen.
Liebesleben – informier dich!
Sexuell übertragbare Krankheiten können jeden treffen. Leider wissen immer noch viel zu wenig Menschen darüber Bescheid: Laut einer aktuellen Studie haben nur 20 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen schon einmal was von Chlamydien gehört. Daneben gibt es auch noch andere Erreger wie HIV und HPV. Gegen manche kann man sich auch impfen lassen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat deshalb Liebesleben gestartet: Auf ihren Internetseiten findest du jede Menge Informationen zu STI, aber auch Tipps zu Themen wie Online-Dating, Arztbesuchen oder HIV-Tests. Schau einfach mal rein.